Wie reisen wir in zehn oder fünfzehn Jahren? Bis zum Frühjahr 2020 waren sich Tourismusforscher noch einig: der Massentourismus zu Land, zur See und in der Luft würde weiterhin boomen. Nahezu kein Land bliebe verschont vom wachsenden Ansturm der Touristen aus Europa, Amerika und Asien. Ressourcenschonender Tourismus? Zwischen Anspruch und Wirklichkeit gebe es auch in Zukunft einen großen Unterschied. Doch nun zwingen die Corona-Pandemie und die wachsende Sensibilität für den Klimawandel die Reisebranche nicht nur zum Umdenken, sondern auch zum Handeln.

Noch kann keiner mit Sicherheit sagen, ob und wie sich das Urlaubsverhalten ändern wird. Mehr Ferien in heimischen Gefilden zulasten des Reisens mit dem Flugzeug? Schluss mit Ballermann-Urlaub und „Over-Tourismus“? Vielleicht. Nur noch Urlaub auf dem Balkon oder virtuelles Reisen mit der VR-Brille? Hoffentlich nicht. Mit Sicherheit werden neue Angebote für einen „sanften“ Urlaub entstehen, die dem gestiegenen Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein Rechnung tragen.

Dass dabei geruhsame Reisen mit Zeppelinen dazugehören könnten, halte ich durchaus für möglich. Strenge Reisebeschränkungen als Folge einer Pandemie sind für Luftschiffe kein Hindernis: Sehenswürdigkeiten lassen sich auch aus der Luft bewundern – ohne Gedränge am Boden. Aus geringer Höhe langsam über die Serengeti oder zum Beispiel über die Toskana zu schweben und aus geöffneten Panoramafenstern auf die langsam dahinziehende Landschaft zu blicken, wäre sicher ein so einzigartiges Erlebnis, dass man Landausflüge kaum vermissen würde. Allerdings: Ganz billig dürften derartige Kreuzfahrten zur Luft nicht sein!

Experten sind sich sicher: Mit superleichten Materialien und neuen Antriebstechnologien ließen sich wunderbare Zeppeline bauen, die Touristen in alle Winkel der Welt bringen könnten – klimaneutral, komfortabel und sicher. Der Traum des Grafen von Zeppelin und seiner Jünger vom sanften Schweben über ferne Länder, Städte und Meere ist jedenfalls noch nicht zu Ende.

Sehen Sie, was so ein Kreuzfahrt-Riese seinen Fahrgästen zu bieten hätte. Grundlage sind dabei Skizzen der Goodyear Company aus den dreißiger Jahren für einen Zeppelin, der etwa eineinhalb Mal so groß wie die legendäre Hindenburg werden sollte. Konzipiert war das Luxusschiff für 112 Passagiere. So gediegen würde es vermutlich auch auf den zukünftigen Luftschiffen zugehen.

Nicht ganz ernst gemeint ist der Blick in das Innere eines Luftschiffs, Baujahr 2031, für Oligarchen und Expräsidenten:

Pixabay/InaArtist

Fast unglaubliche Pläne hat die NASA mit Luftschiffen.

Mehr über die Geschichte und Zukunft der Zeppeline erfahren Sie auf meiner Website zeppelin-story.